Entscheidungskriterien bei der Arbeitgeberwahl im Krankenhaus – neue SOLUTE-Studie

Setting der Studie

Als Personalberatungsunternehmen mit Fokus auf der Besetzung von herausgehobenen Führungspositionen in der Gesundheitsbranche stehen wir im täglichen Austausch mit Ärzt*innen.
Im dritten Quartal des Jahres 2023 baten wir daher in deutschen Kliniken tätige Ärzt*innen um die Teilnahme an einer anonymen Onlineumfrage. Diese umfasste sowohl einen quantitativen als auch qualitativen Fragenteil.

 

Position, Geschlechter- und Altersverteilung der Teilnehmenden

38 von 39 Teilnehmenden waren tatsächlich als Ärzt*innen auf unterschiedlichen Hierarchieebenen tätig und somit auswertbar. 82 % unter ihnen waren männlich und nur 18 % weiblich.
Mit 45 % sind Leitende Oberärzt*innen die größte Berufsgruppe unter den Teilnehmenden, gefolgt von Oberärzt*innen mit 24 % und Ärzt*innen in Weiterbildung sowie Fachärzt*innen mit jeweils 11 % . Mit insgesamt 69 % stehen die meisten von ihnen mitten in ihrer Berufslaufbahn (41-60 Jahre). 21 % sind jünger als 41 Jahre und nur 11 % über 60 Jahre.

 

 

 

Relevanz von harten Faktoren bei der Stellenwahl

Bei der Jobsuche scheint die Trägerstruktur keine große Relevanz zu haben. Lediglich öffentliche Häuser sind stärker im Fokus. Diese sind wahrscheinlich auf Grund ihrer größeren Bettenzahl und damit einhergehenden besonderen Angebote (Leistungsspektrum, Weiterbildung, apparative Ausstattung usw.) eher interessant.
Bei den eher harten Faktoren spielen Gehalt, Wohnortnähe und Ruf und Ausstattung des Hauses und der Fachabteilung eine wichtige Rolle. Auch flexible Arbeitszeitmodelle erscheinen wichtig. In der Altersgruppe bis 40 Jahre ist dies sogar für alle ein entscheidendes Kriterium bei der Stellenwahl. Auch alle anderen abgefragten harten Faktoren werden als wichtig erachtet, wenn auch durchschnittlich in geringerem Ausmaß.

 

 

 

Relevanz von nicht-fachspezifischen Faktoren

Die spannendsten Ergebnisse brachten die offenen Fragen nach den Wünschen an eine neue Stelle im Krankenhaus und den wichtigsten nicht-fachspezifischen Faktoren der persönlichen Idealstelle:
Am meisten Gewicht haben jene Faktoren, die entscheidend für eine positive Arbeitsatmosphäre sind: ein wertschätzendes Arbeitsklima sowie eine gute Team- und Führungskultur. Doch auch Kleinigkeiten scheinen bedeutsam für die Zufriedenheit im Arbeitsalltag, wie angenehme Pausenmöglichkeiten und eine gute Kaffeemaschine.

 

Fazit

Unsere Studie zeigt, dass die großen und harten Faktoren relevant sind. Doch um im engen Arbeitsmarkt von Kliniken bei der Besetzung von offenen Mediziner-Stellen Erfolg zu haben, sollten auch die weichen Faktoren sowie vermeintliche Kleinigkeiten berücksichtigt werden. Denn sie sind es, die zur täglichen Zufriedenheit maßgeblich beitragen und somit auch das Potential haben, die Fluktuation zu reduzieren.

Die vollständigen Ergebnisse der Studie inklusive aller Diagramme können Sie hier als PDF abrufen.

 

Sarah Noor | Marketing & PR Managerin
Bilder: Eigene Darstellungen

 

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