SOLUTE-Studie: Klinische Verwaltungsleitung von Männern dominiert
Im Gesundheitswesen sind insgesamt rund drei Viertel aller Beschäftigten weiblich, jedoch spiegelt sich dieser Umstand nicht in den Führungsetagen wider (1). Frauen fehlen in den oberen Riegen. Während gesamtwirtschaftlich gesehen nur knapp jede dritte Führungskraft (29,4 %) weiblich ist (2), sind es unter den ärztlichen Direktoren sogar nur 9 % (SOLUTE-Genderstudie Ärztliche Direktion) und unter den Pflegedirektoren 61 % (SOLUTE-Genderstudie Pflege). Unsere neue SOLUTE-Studie zeigt, dass auch der Anteil von Frauen und Männern unter den Verwaltungsleitungen nicht annährend ausgeglichen ist.
Vorgehen
Nach unseren Studien zur Geschlechterverteilung in den Pflege- und ärztlichen Direktionen haben wir uns nun mit den Verwaltungsleitungen in deutschen Kliniken beschäftigt. Auf Basis der Qualitätsberichts-Daten, die im Deutschen Krankenhausverzeichnis hinterlegt sind, wurde untersucht, ob ein Mann oder eine Frau die Position des Verwaltungsleiters bekleidet. Die vorgefundene Geschlechterverteilung in den knapp 2.000 deutschen Kliniken wurden des Weiteren in Bezug zu anderen Parametern wie Bettenzahl bzw. Versorgungsstufe, Klinikart und Region gesetzt.
Ergebnisse
Die Ergebnisse sind eindeutig: Die kaufmännische Direktion wird zu 79 % von Männern angeführt. Lediglich 21 % der Positionen in der Verwaltungsleitung werden von Frauen bekleidet.
Diese Ergebnisse spiegeln sich auch über die verschiedenen Hausgrößen bzw. Versorgungsstufen und Klinikarten wider. Bei Betrachtung der Bundesländer stechen insbesondere Bremen mit einem überdurchschnittlich hohen Anteil an Frauen in der Verwaltungsleitung (58 %) und Rheinland-Pfalz mit einem unterdurchschnittlichen Anteil von nur 11 % hervor.
Vollständige Ergebnisse zum Download
Die gesamten Ergebnisse der Studie können Sie hier als pdf abrufen.
1PwC-Analyse zum Anteil von Frauen in leitenden Positionen der deutschen Gesundheitswirtschaft
2Statistisches Bundesamt