SOLUTE-Studie: Gender Gap in der ärztlichen Direktion?
„Die Zukunft der Medizin ist weiblich“ lautet das Statement in unterschiedlichen Fachzeitschriften. Wirft man einen Blick auf die Zahl der Medizinstudierenden wird diese These bekräftigt. 60 % der Studierenden in der Medizin sind derzeit Frauen. Aber wie häufig sind sie auch in Spitzenpositionen in der Medizin vertreten?
In unserer neuen SOLUTE-Studie beschäftigen wir uns mit der Geschlechterverteilung unter Ärzt*innen und haben untersucht, wie hoch der Anteil an Frauen in den ärztlichen Direktionen deutscher Kliniken genau ist.
Vorgehen
Auf Basis der Qualitätsberichts-Daten, die im Deutschen Krankenhausverzeichnis hinterlegt sind, wurde untersucht, ob ein Mann oder eine Frau die Position der ärztlichen Direktion bekleidet. Die vorgefundene Geschlechterverteilung in den knapp 2.000 deutschen Kliniken wurden des Weiteren in Bezug zu anderen Parametern wie Bettenzahl bzw. Versorgungsstufe, Klinikart und Region gesetzt.
Die Ergebnisse
Die Ergebnisse sind eindeutig: Der ärztliche Dienst wird zu 91 % von Männern angeführt. Lediglich 9 % der Positionen in der ärztlichen Direktion werden von Frauen besetzt.
Kleinere Abweichungen gibt es etwa bei der Klinikart: In Psychiatrien sind immerhin knapp 20 % der ärztlichen Direktorinnen weiblich. Auch bei Betrachtung der Bundesländer lassen sich Unterschiede feststellen: Während der Bundesdurchschnitt bei knapp 11 % Frauen als Leitungen des ärztlichen Dienstes liegt, weist Bremen mit 33 % den höchsten Anteil weiblicher ärztlicher Direktorinnen auf, den niedrigsten das Saarland mit ausschließlich männlichen Leitern.
Vollständige Studienergebnisse zum Download
Die gesamten Ergebnisse der Studie können Sie auch hier als pdf abrufen.