Krankenhauspersonal arbeitet im Team

Faszination Personalberatung in der Gesundheitswirtschaft – warum genau dieser Bereich?

Berater*innen vermutet man ja vor allem dort wo richtig viel Geld zu holen ist oder in Bereichen, in denen disruptive Veränderungen anstehen. So ist die Bankenbranche und auch der Bereich Automotive, aber auch die Energie-Industrie seit jeher ein klassisches Feld, in dem sich viele Consultants tummeln. Personalberater*innen wird zusätzlich unterstellt, dass sie besonders gern für Branchen arbeiten, in denen ein Mangel an qualifiziertem Personal herrscht, da dann die Auftragsbücher doch eigentlich immer voll sein müssten.

Warum habe ich mich für die Gesundheitsbranche entschieden? Das war eher Zufall! Aber warum mich die Branche fasziniert und ich ihr nun schon im 15. Jahr verbunden bin, hat klare Gründe:

  1. Qualifikation: Als studierter Soziologe und Politikwissenschaftler, der sich auch akademisch viel mit Daseinsvorsorge beschäftigt hat, ist die Gesundheitsversorgung einfach ein tolles Gebiet

  2. Zusammenarbeit: Trotz Konzernbildung werden Entscheidungen im Klinikmarkt meistens noch vor Ort getroffen und ich arbeite gern mit Menschen zusammen, die Entscheidungen treffen dürfen und wollen

  3. Sicherheit: Auch wenn der Einfluss von Digitalisierung und Robotik natürlich zunimmt, sind Medizin und Pflege ein Bereich, der noch viele Jahre vom Faktor Mensch abhängen wird

  4. Dynamik: Im Gesundheitswesen ist viel Bewegung und an vielen Stellen sehr deutlicher Nachholbedarf, den ich gern mit passenden Personalentscheidungen positiv mitbeeinflusse

  5. Sinnhaftigkeit: Durch uns werden Kliniken mit neuen Führungskräften versorgt, die im Idealfall die regionale (und teils überregionale) Versorgung verbessern und den Patient*innen dienen

Und was ist mit den oben genannten Gründen volle Auftragsbücher wegen Fachkräftemangel und Berater*innen wollen doch nur viel Geld verdienen?

Den Fachkräftemangel als gesamtsystemisches Problem lösen wir nicht dadurch, dass wir Personal für eine andere Stelle begeistern. Daher ist Headhunting kein Instrument, um primär dem Fachkräftemangel zu begegnen. Zudem macht die Besetzung von Positionen, für die es keine bzw. kaum Personal gibt, wenig Spaß: Die Suche erfordert sehr viel Ausdauer und oft hat man es nur mit Job-Hopping zu tun, was wir nicht unterstützen. Mit diesen Aufträgen füllen sich unsere Bücher also nicht. Headhunting ist viel mehr ein Instrument, um moderne und visionäre Führungskräfte an den richtigen Entscheider-Stellen zu platzieren, die durch ihr Wirken das Gesundheitswesen attraktiver machen.

Und Geldverdienen? Ja, das müssen auch wir, weil wir hochqualifizierte Mitarbeitende beschäftigen, die auskömmlich vergütet sein und mit einer guten technischen Ausstattung arbeiten wollen und dies dem Erfolg unserer Projekte zugutekommt. Von Honoraren wie sie in anderen Branchen aufgerufen werden können, können wir mit unseren „armen“ Krankenhauskunden aber nur träumen und der Aufwand ist in diesem engen und umkämpften Markt an vielen Stellen zusätzlich noch einmal höher als in anderen Branchen.

Ich persönlich würde mich immer wieder aufs Neue für die Gesundheitsbranche entscheiden und freue mich, dass ich in meinem Team so viele Quereinsteiger*innen habe, die diese Branche ebenso zu schätzen gelernt haben und jeden Tag mit viel Engagement, Sachverstand, Fleiß und Freude daran arbeiten, dass unsere Kund*innen durch sehr gute Führungskräftebesetzungen künftig besser aufgestellt sind und damit auch für Fachkräfte attraktiver werden.

 

Florian Winkler | Senior Projektleiter & Geschäftsführer
Beitragsbild: Medical Team Ttanding in a Hospital by StefanDahl & Hospital Team Workers by halfpoint via Canva

 

Zurück zum Blog | Zum nächsten Artikel