Feier zum 9. Firmenjubiläum

Der Start ins 10. Firmenjahr: Erfolge und Herausforderungen im Unternehmertum

Aus Erfahrung lernen

Nach nun 9 Jahren als Geschäftsführender Gesellschafter lohnt es sich zurückzublicken und einzuordnen, warum ich voller Freude und positiver Gefühle in das 10. SOLUTE-Jahr starte. Meine Gedanken, Erfahrungen und Tipps möchte ich zum Firmenjubiläum an dieser Stelle gern mit allen mutigen Menschen teilen, die selbst gründen wollen und auch mit jenen, die an anderer Stelle viel Verantwortung übernehmen. Denn soviel schon einmal vorweg: Der größte Entrepreneur wäre ohne ein tolles Team und spannende Menschen an seiner Seite nicht viel Wert.

 

Warum gründen Menschen überhaupt neue Unternehmen?

Laut einer Studie der BSP Business School Berlin aus 2020 sind es vor allem der Wunsch nach Unabhängigkeit (mehr als 70 %) und eine eigene Idee oder Innovation (mehr als 60 %), die die befragten Personen als ihre Gründungsmotivation angeben. Die Chance auf ein hohes Einkommen oder einen hohen Status, Gründungen aus der Not heraus und weitere Antworten liegen dabei deutlich unter 20 %. Auch ich habe aus einem Teil der genannten Gründe den Schritt in die Selbständigkeit gewagt: Ich wollte das was ich bisher bereits tat, selbstbestimmter und anders machen und in der Gestaltung meiner (Unternehmens-) Ziele frei sein. Daher kam für mich auch keine Geschäftsführungsrolle in einem bereits bestehenden Unternehmen in Frage, sondern nur eine Neugründung als Gesellschafter. Das Unternehmertum rief!

 

Und wann sind Gründer*innen erfolgreich?

Portait von Managing Partner Florian Winkler

Managing Partner Florian Winkler

Sehr viele Gründungen scheitern bereits in den ersten Jahren und dabei ist es nicht die fachliche Kompetenz, die zum scheitern führt, sondern eher persönliche Faktoren und unternehmerische Fähigkeiten, wie diverse Studien darstellen und wie es zum Beispiel die Springer-Professional-Redakteurin Andrea Amerland zusammenfasst. Förderlich für Erfolg sind demnach u.a. folgende Faktoren:

  • Risikofähigkeit
  • Kreativität
  • Selbstvertrauen
  • pro-aktive Handlungsbereitschaft
  • Eigenverantwortlichkeit
  • Leistungsmotivstärke
  • Stresstoleranz

 

Der Selbst-Check

Wie ordne ich mich hier selbst ein bzw. welche Relevanz hatten diese Faktoren für mich als Gründer und Unternehmer?

Ohne Stresstoleranz, Leistungsstärke, Eigenmotivation, Selbstvertrauen, Handlungsbereitschaft und Offenheit auch Risiken einzugehen, wäre ich nicht da, wo ich heute bin. Sicher Fähigkeiten, die mit einer Beratungs-Karriere als berufliche Grundlage schon gut ausgeprägt waren und die ich aber auch sonst als persönliche Kompetenzen bei mir analysieren würde. Zusammengefasst sind das für mich aber diejenigen Skills, die man braucht, um durchzuhalten, wenn es mal nicht so einfach ist oder auch wenn es richtig schlecht läuft. Viel mehr Spaß macht es, wenn man bei den positiv belegten Skills ankommt und da ist für mich vor allem Kreativität das Stichwort, dass ich in unserem Kontext eher als Gestaltungsmöglichkeit oder Handlungsraum, der im Unternehmertum besteht, definieren würde.

 

War es auch mal richtig hart Gründer zu sein?

Ein Unternehmen zu gründen und aufzubauen, ohne dass es auch mal richtig weh tut, das geht glaube ich kaum. Gerade in den letzten 9 Jahren mit mehreren Jahren Pandemie, Inflation und Krieg und so vielen Krisen mehr, war es gesamtgesellschaftlich und gesamtwirtschaftlich nicht immer leicht. Aber auch die ersten Kündigungen zu erhalten oder aussprechen zu müssen ist kein Zuckerschlecken.

Ebenso nagt es an einem, wenn das eigene Feuer nicht auf jede*n Mitarbeitenden überspringt und in den frühen Phasen unserer SOLUTE-Historie brannten teilweise nur kleine Teile des Teams für das Unternehmen. Die Evolutionsstufen der Entwicklung, die auch wir durchlaufen haben, sind sehr hart und brauchen Durchhaltevermögen. Da gehören auch schlaflose Nächte dazu, Monate in denen man sich fragt, ob das ganze wirtschaftlich eigentlich irgendwann tragfähig sein wird und in denen man sich auch von der Familie fragen lassen muss, ob sich der Einsatz und Stress denn lohnt.

Daher auch ein kleiner Exkurs zur Bewertung von Erfolg durch das Umfeld von Firmengründer*innen. Hier wird in meiner Wahrnehmung oft nur monetär und kurzfristig bewertet. Im Freundeskreis ist man nach der Gründung sofort der, der doch jetzt das große Geld hat. Eltern sind erst einmal stolz und wenn man dann auch einmal darüber spricht, dass nicht jedes Jahr nur mit Glanzbilanzen abschließt, dann kommt sofort die Frage, warum man das denn dann überhaupt weiter macht. Das muss jede*r für sich selbst beantworten, aber ich kann folgendes sagen:

 

Und was macht es so schön Entrepreneur zu sein?

Für mich sind es eindeutig die Menschen und das was sie mir zurückgeben. Seien es Kund*innen, Kandidat*innen oder meine tollen Mitarbeiter*innen. Aus allen drei Gruppen begleiten mich viele seit der Firmengründung und es kamen immer wieder spannende Menschen dazu, die das schätzen, was ich tue, was ich aufgebaut habe, was ich an Werten und Kultur etabliert habe und weiter ausbaue. Warum Ich? Weil es ohne die Offenheit des Entrepreneurs nicht geht; er muss den Rahmen schaffen. Umsetzen kann er es aber nur mit seinem Team. Offen zu sein und loslassen zu können, sind aus meiner Sicht die wesentlichen Faktoren für Entrepreneurship.

 

Was macht SOLUTE zu einem Erfolg?

Wir sind vielleicht nicht die größten, nicht die erfahrensten, nicht die eloquentesten, nicht die vernetztesten und diese Reihe ließe sich lange weiterführen. Aber wir arbeiten jeden Tag daran, etwas besser zu werden und nicht stehen zu bleiben. Diese Grundhaltung zieht sich durch unsere gesamte Arbeit und ist Teil unserer Unternehmenskultur:

  • Menschen Freiraum geben und sie in der Entwicklung stärken durch Feedbackgespräche und Entwicklungsprogramme getreu dem Motto Stärken stärken und Schwächen schwächen
  • Werte- und zielgruppenorientierte Kultur der Zusammenarbeit im Unternehmen, aber auch mit Externen
  • Gemeinsame Arbeit an Themen in den vier Mal jährlich stattfindenden Strategietagen, zu denen jede*r SOLUEianer*in Themen mitbringen und auch alle Ideen einbringen darf und viele weitere Möglichkeiten, sich einbringen zu können schaffen Sinnhaftigkeit
  • Flexibilität und NewWork bei gleichzeitiger Sicherheit und Strukturklarheit sowie guten Benefits als Habitat in dem wir als SOLUTEianer*innen agieren
  • Stete Kommunikation mit Kund*innen und Kandidat*innen, auch wenn es einmal keine positiven Nachrichten gibt
  • Offenheit für Feedback, weil wir wissen, dass wir nicht perfekt sind und ich weiß, dass auch ich nicht perfekt bin
  • Verteilen von Verantwortung auf verschiedene Schultern, weil mehrere Köpfe und Hände meist bessere Ergebnisse liefern

 

Erfolg ist kein starrer Zustand

Das alles und noch viel mehr war in bestimmten Phasen der Unternehmensentwicklung mal mehr und mal weniger gut ausgeprägt. Heute sind wir in allen Bereichen sehr gut aufgestellt und bekommen von Mitarbeiter*innen, Kund*innen und Kandidat*innen nur noch Top-Feedbacks. Nun könnte man sich den Lorbeerkranz aufsetzen, sich zurücklehnen und die Früchte ernten. Wir säen aber schon einmal weiter und entwickeln den Samen, den wir ausbringen parallel auch fort. Stillstand ist Rückschritt und ich möchte auch in den nächsten rund 25 Jahren bis ich mich dann der Ruhestandsgrenze nähere, lieber vorangehen als stehenzubleiben oder zurückzugehen.

Kommen Sie mit? Bist du dabei?

Als Auftraggeber*in, Kandidat*in, künftige*r SOLUTE-Mitarbeiter*in oder einfach nur als interessante Person in unserem Netzwerk?

Ich freue mich auf Sie/ dich!

 

Florian Winkler | Managing Partner
Bild: peepo by Getty Images

 

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