Bewerbungsinterviews via Skype und Co – alles wie immer oder neue Herausforderung für alle Parteien? Teil 2

Corona lässt uns weiter verstärkt digital interagieren. Im letzten Blogartikel ging es daher um Videocalls aus Interviewer-Sicht und unsere Learnings aus mehr als 50 geführten Video-Interviews seit Beginn der Kontaktbeschränkungen. Aber was sollte ich eigentlich als Bewerber beachten, der zu einem solchen Interview eingeladen wird?

Zeit für die Technik einplanen

Am Ende sind alle Videocall-Tools ähnlich im Handling, aber eben nur ähnlich. Am besten laden Sie die notwendige Software oder App schon mit genug Zeit im Vorfeld herunter und betreten schon einmal den Meeting-Raum bzw. das virtuelle Vorzimmer; in den Raum selbst kommen Sie in der Regel erst mit Start des Meetings, nachdem der Moderator das Treffen – technisch gesprochen – eröffnet hat. Aber wenn sie es bis ins „Vorzimmer“ schaffen, klappt es später auch live zum vereinbarten Zeitpunkt recht sicher. Bei Schwierigkeiten bieten alle Anbieter der Videocall-Plattformen Hilfestellungen für die verschiedenen Betriebssysteme und Devices, teils auch als Erklär-Video.

Ein Mann mit Anzugjacke und kurzen Hosen bei einer VideokonferenzBusiness-Kleidung

Auch wenn das Homeoffice zu legerer Kleidung einlädt: Haben Sie immer im Kopf, dass es sich bei einem Video-Interview um ein berufliches Setting handelt und kleiden Sie sich so, als wären Sie persönlich beim Arbeitgeber vor Ort.

Pluspunkte für Kommunikation und Interaktion

Generell gilt für alle Beteiligten von Video-Interviews: Dinge verbalisieren, die im persönlichen Gespräch naturgemäß nicht anzusprechen sind, weil man sie sieht oder hört. Wenn Sie sich etwa Notizen machen und daher nach unten schauen, nimmt der Interviewer dies ggf. als Desinteresse wahr. Sagen Sie also etwa Bescheid, dass Sie planen, sich Notizen zu machen.

Fragen Sie nicht nur bei inhaltlichen Verständnisfragen, sondern auch bei solchen unbedingt nach, die aus technischen Störungen resultieren.

Interagieren Sie direkt mit Ihrem Gesprächspartner, indem Sie möglichst oft in die Kamera schauen und trotz der räumlichen Distanz Blickkontakt halten und normale Gestik und Mimik zeigen.

Keine Hilfsmittel

Auch, wenn es verlockend ist, auf Spickzettel neben dem Rechner zu schauen oder nebenbei mögliche Fragen im Internet zu recherchieren, während der Videocall läuft: Spicken ist ein Zeichen von schlechter Vorbereitung und damit ein absolutes No-Go.

Irritation durch das eigene Bild

Das eigene Gesicht im Videocall zu sehen, irritiert viele. Wenn dies stört und ablenkt: Die meisten Programme ermöglichen es, Ihr eigenes Bild auszuschalten und nur das Gegenüber einzublenden. Vermeiden sollten Sie in jedem Fall, die Kamera wie einen Spiegel zu benutzen und etwa an Haaren oder Kleidung herumzuzupfen.

Finger weg von virtuellen Hintergründen, die einige Programme anbieten – vor allem, wenn Sie so plötzlich im Wohnzimmer von Homer Simpson sitzen oder Ihr Kopf im Weltall schwebt. Was im privaten oder informellen Kontext spaßig ist, kommt im Business-Setting äußerst unprofessionell daher.

Gleiche Inhalte in beiden Interview-Formen?

Grundsätzlich läuft ein Video-Interview vom Aufbau und den inhaltlichen Fragen analog zu einem persönlichen Interview ab und die Vorbereitung ist damit, bis auf die technische Seite, für Bewerber in beiden Formaten gleich.

 

Christina Krey, Senior Projektleiterin & Mitglied der Geschäftsleitung

 

Beitragsbild: Shutterstock by Nadia Snopek

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